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TIPPS FÜR ELTERN

Wie motiviere ich mein Kind?

 

INHALT

  • Nehmen Sie Anteil
  • Planen Sie die tägliche Übedauer
  • Üben Sie anfangs immer mit
  • Legen Sie eine verbindliche Uhrzeit fest
  • Kurz vor dem Schlafengehen ist manchmal effektiver
  • Wiederholen Sie zeitnah nach dem Unterricht
  • Singen, klatschen, sprechen Sie gemeinsam
  • Helfen Sie bei einer wackeligen Stelle
  • Fantasie macht das Üben interessant
  • Nutzen Sie auch das Metronom
  • Für Wochenziel: Tägliche Übe-Menge einteilen
  • Loben Sie für das Gelernte
  • Zeigen Sie auch als Vater Ihr Interesse

 

Ihr Kind wünscht sich, ein Instrument zu lernen? Eine strukturierte Herangehensweise erleichtert ihm das Spielen seines Instruments. Beherzigen Sie die Tipps, damit das Üben effektiv und regelmäßig erfolgt:

  • Sie motivieren Ihr Kind am meisten, wenn Sie Anteil an seinem Musizieren nehmen und seine Bemühungen wertschätzen. Das ist der wichtigste Punkt. Ohne den klappt es nicht.

  • Je nach Alter Ihres Kindes ist es gut, beim Üben ganz oder über einen festgelegten Zeitraum dabei zu sein. Am Anfang reichen 3–5 Minuten täglich, später 10–15 Minuten. Wenn das Kind freiwillig länger üben möchte, darf es das selbstverständlich. Aber am nächsten Tag werden trotzdem 3–5 Minuten geübt. So wird das tägliche Üben eine gute Gewohnheit und immer selbstverständlicher.

Mutter und Tochter am Klavier Mutter und Tochter am Klavier

 

Erwarten Sie nie, dass Ihr Kind von allein übt. Auch wenn es gerne musiziert, hat es vielleicht Freundinnen und vermutlich noch andere Interessen. Manchmal denkt es einfach nicht daran. Ein Kind ist kein Manager, das einen Terminkalender führt. Übernehmen Sie das als Eltern. Erinnern Sie es liebevoll und loben Sie es jedes Mal dafür, dass es geübt hat. Auch wenn es sein Stück nicht gleich gut kann (!). Zunächst geht es um Motivation und Gewohnheit, erst später um Leistung. Jeden Tag ein kleiner Schritt. Der Erfolg kommt ganz von selbst, wenn Sie die Lust am Spiel fördern.                 

  • Sollte Ihr Kind bereits selbstständig üben, bleibt es engagiert, wenn Sie sich gerne anhören wollen, was es geübt hat: „Das klingt aber schön. Ich freue mich immer, wenn du spielst.“

  • Legen Sie eine Uhrzeit fest, zu der Ihr Kind übt (oder Sie beide üben) oder fragen Sie Ihr Kind jeden Tag, wann es heute üben möchte. Erwarten Sie nicht, dass es von allein zur vereinbarten Zeit übt, das ist keine Selbstverständlichkeit! Halten Sie sich aber unbedingt an den Termin und lassen Sie keine Ausreden durchgehen. Helfen Sie ihm, anzufangen: „Das hat doch schon so toll geklungen beim letzten Mal. Fang doch einfach mal an.“

  • Ein beliebter Trick ist, die Übezeit kurz (etwa 10 Minuten) vor dem Schlafengehen festzulegen. Manche Kinder verzögern das Schlafengehen dann, indem sie noch 5 Minuten länger üben. Wunderbar! Im Schlaf verarbeitet das Unbewusste das Geübte noch einmal, sodass es besser im Gedächtnis bleibt.

Am schönsten ist das gemeinsame Musizieren in der FamilieAm schönsten ist das gemeinsame Musizieren in der Familie

  • Üben Sie zeitnah nach dem Unterricht, damit das Gelernte effektiv verarbeitet wird. Am besten lassen Sie sich den Unterrichtsstoff noch am gleichen Tag vorspielen: „Was hast du heute gelernt?  Ich bin schon so gespannt.“
    Bestärken Sie Ihr Kind durch Ihren Kommentar:  „Das ist aber ein lustiges/spannendes/schönes/wildes/tolles Stück! Spiele es doch noch einmal.“ 
    Das aktuell Gelernte ist jetzt frisch. Es verankert sich am besten im Gedächtnis, wenn es sofort wiederholt wird. Spätestens aber einen Tag nach dem Unterricht. Wenn Sie länger warten, ist schon ein Teil verblasst! Nach fünf Tagen verbleiben nur 30 Prozent. Das gilt auch für schulisches Wissen.

  • Singen, klatschen, sprechen oder tanzen sie das Stück gemeinsam. Trommeln Sie den Rhythmus auf Kartons oder klopfen Sie auf Stuhl und Tisch. Tanzen Sie im Rhythmus und vermitteln Sie Freude an dem Stück.

  • Sie kennen ein Stück bereits? Erzählen Sie, woher Sie es kennen. Und bitten Sie Ihr Kind immer mal wieder, es für Sie zu spielen.

  • Fragen Sie Ihr Kind regelmäßig, was ihm an seinem vorgespielten Stück selbst gefällt und was (noch) nicht. Bieten Sie an, ihm bei einer wackeligen Stelle zu helfen. Zu zweit macht es mehr Spaß. Freuen Sie sich mit ihm, wenn eine schwierige Passage klappt.

  • Manchmal wollen die Finger nicht so wie der Kopf. Dann hilft Fantasie: Sagen Sie zum Beispiel, dass der Kopf der Trainer ist und die Finger sind die Mannschaft. Am Klavier gibt es zwei Mannschaften. Der Trainer trainiert jede einzeln. Erst dann dürfen sie zusammenspielen. Ganz langsam, fürs Erste. Der Trainer will heute eine bestimmte Stelle hören, die Sportler versuchen es. Natürlich ist der Trainer nachsichtig, wenn die Mannschaft nicht auf Anhieb schnell genug ist oder nicht gleich perfekt zusammenspielt. Deswegen ist es gut, dass die Mannschaft mehrmals in der Woche trainiert. Nach 4–5 Wiederholungen kommt die nächste Stelle dran, auch wenn sie bis jetzt nicht perfekt ist. Und natürlich lässt ein Trainer nicht jedes Mal von vorn anfangen, sondern wählt genau den Bereich, um den es geht. Wenn eine Stelle an einem Tag gar nicht klappen will, lachen Sie mit ihrem Kind gemeinsam. Die Woche hat sieben Tage! Statt eines Trainers können Sie auch eine Tanzlehrerin benennen, dann sind die Finger die Tänzerinnen. 

  • Ein Metronom kann ein wunderbarer Schlagzeuger sein. Geben Sie ihm einen Namen (meines heißt Joe). Lassen Sie es (ihn) gelegentlich mitspielen, aber machen Sie es nicht zum Zwang. Je mehr Sie das Metronom wie ein interessantes Spielzeug behandeln, desto fantasievoller wird das Kind damit üben (und seine Möglichkeiten ausprobieren) wollen. Stellen Sie es eventuell etwas weiter weg, denn es kann für Kinderohren ziemlich laut klingen.

  • Legen Sie für die Hausaufgabe ein Wochenziel fest. Sie brauchen nicht jeden Tag das Ganze perfekt zu üben, sondern nehmen sich etwa einen Tag nur ein paar Takte vor. Oder am Klavier nur eine Hand. Eine Zupfübung auf der Gitarre, einen Akkordwechsel. Oder eine Tonleiter auf der Flöte. Loben Sie und seien Sie begeistert, wenn es klappt. Lachen Sie freundlich, wenn es nicht klappt und seien Sie zuversichtlich: „Das wird schon! Lass dir Zeit!“

  • Führen Sie Ihrem Kind bisweilen vor Augen, was es bereits gelernt hat:  „Wie gut du das jetzt schon kannst. Das hast du aber schnell gelernt! Super!“

  • Das Interesse des Vaters ist wichtig. Da geht es um Bewunderung und Anerkennung. Auch wenn er beruflich sehr eingespannt ist, sollte er regelmäßig um ein Vorspiel bitten und sein Lob auch für kleine Dinge zum Ausdruck bringen.

  • Wenn Sie das Gefühl haben, Sie oder Ihr Partner können Ihrem Kind absolut nicht helfen, weil Sie nichts von Musik verstehen, dann motivieren Sie es trotzdem, indem Sie sich regelmäßig etwas vorspielen lassen. Sagen Sie einfach: „Uns gefällt es, wenn du Klavier/Gitarre/Flöte spielst. Ich verstehe leider nichts davon, aber es klingt so schön.“ Sie wissen ja:


Talent ist gut,

Üben ist besser,

Leidenschaft führt zum Erfolg.

 

Fördern Sie bei Ihrem Kind die Liebe zur Musik!

 

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